Auf dem Wachstein, Gedicht von Franz Fritsche aus Bürgstein
Verfasst: Mi 6. Sep 2017, 12:13
Auf dem Wachstein
Vom hohen Felsen grüße ich
Mein Dörflein drunt im Tal.
Still ducket Haus an Häuslein sich
im bleichen Mondesstrahl.
Der Mühlbach rauscht im stillen Grund
sein ewig Wanderlied,
dieweilen mir um Stirn und Mund
ein wonnig Lüftlein zieht.
Sonst alles still - das Leben schweigt,
die Sterne halten Wacht.
Und übers kleine Dörflein neigt
sich liebevoll die Nacht.
Auf ihrem dunklen Angesicht
da liegt ein milder Glanz,
um ihre hohe Stirne flicht
von Sternen sich ein Kranz.
Und leise, leise spricht die Nacht:
nun schlafe Menschlein du.
Der still geweint, der laut gelacht,
ich bring euch allen Ruh.
Durch euren Kummer lass ich wehn
manch holdes Traumgesicht,
bis wieder von den blauen Höhn
euch grüßt das Morgenlicht.
Dann sei das alte Lied verträumt
und neue Lust erblüh.
Der Tag, den du, o Mensch, versäumt,
der kehret, kehret nie.
Still lächeln stand sie auf geschwind,
da sah sie mich am Stein,
und sprach verwundert: Menschenkind,
was tust du hier allein?
Und näher rückte sie mir sacht,
ich sah zum Himmel auf.
Bewundern wollt ich dich, o Nacht,
drum stieg ich hier herauf.
Wenn ich zu dir komm, liebe Nacht,
will ich alleine sein,
damit ich deiner Zaubermacht
mich ganz vermag zu weihn.
Da küsste sie mich lang und fein
und schlang den Arm um mich
und saß bei mir am hohen Stein
bis dass der Mond verblich.
Franz Fritsche (Bürgstein)
Vom hohen Felsen grüße ich
Mein Dörflein drunt im Tal.
Still ducket Haus an Häuslein sich
im bleichen Mondesstrahl.
Der Mühlbach rauscht im stillen Grund
sein ewig Wanderlied,
dieweilen mir um Stirn und Mund
ein wonnig Lüftlein zieht.
Sonst alles still - das Leben schweigt,
die Sterne halten Wacht.
Und übers kleine Dörflein neigt
sich liebevoll die Nacht.
Auf ihrem dunklen Angesicht
da liegt ein milder Glanz,
um ihre hohe Stirne flicht
von Sternen sich ein Kranz.
Und leise, leise spricht die Nacht:
nun schlafe Menschlein du.
Der still geweint, der laut gelacht,
ich bring euch allen Ruh.
Durch euren Kummer lass ich wehn
manch holdes Traumgesicht,
bis wieder von den blauen Höhn
euch grüßt das Morgenlicht.
Dann sei das alte Lied verträumt
und neue Lust erblüh.
Der Tag, den du, o Mensch, versäumt,
der kehret, kehret nie.
Still lächeln stand sie auf geschwind,
da sah sie mich am Stein,
und sprach verwundert: Menschenkind,
was tust du hier allein?
Und näher rückte sie mir sacht,
ich sah zum Himmel auf.
Bewundern wollt ich dich, o Nacht,
drum stieg ich hier herauf.
Wenn ich zu dir komm, liebe Nacht,
will ich alleine sein,
damit ich deiner Zaubermacht
mich ganz vermag zu weihn.
Da küsste sie mich lang und fein
und schlang den Arm um mich
und saß bei mir am hohen Stein
bis dass der Mond verblich.
Franz Fritsche (Bürgstein)