Aus der Ortsgeschichte von Johannesdorf

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Mario
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Aus der Ortsgeschichte von Johannesdorf

Beitrag von Mario »

Ortsgeschichte von Johannesdorf (1880)
Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts war das von Bürgstein
nach? Westen sich hinziehende Tal? mit seinen ...henden
Höfen noch eine öde, von Menschen bisher unbewohnte Gegend.
Die Vegetation war damals auf der Stelle der heutigen
Ortsgemeinde Johannesdorf noch ein urwüchsiges, dichtes
Gestrüpp und Heidekraut bedeckte weithin den Boden
und diente den Tieren des Waldes zum Aufenthalt, weshalb
sich aus jener Zeit die örtliche Bezeichnung "Hofeheide"
bis zum heutigen Tage gehalten hat. Die an dieses Territorium
angrenzende, früher weitaus gedehnte? Waldfläche,
zwischen Johannesdorf und Haida führt heute noch die Bezeichnung
"Hofebusch", ferner wird wird die Welle? des bereits
vor 66 Jahren aufgelassenen Teiches am nördlichen Ende
des Ortes heute noch mit der Bezeichnung "Heideteich"
benannt. Dieses sich weithin erstreckende Territorium
mit seinem monotonen und wilden Charakter gehörte
damals in das Bereich? des alten Bürgsteiner Weinehofes,
dessen im Jahre 1412 schon Erwähnung geschieht. Die ersten
Spuren einer Ansiedlung in die hier geschilderte Gegend
führen nach der Tradition auf eine uralte Schäferei
zurück, welche sich an Stelle des heutigen Wirtschaftsgebäudes
N. Conc. 14 erhob, der hintere Teil des heutigen Gebäudes
bildete den Schafstall, diesem gegenüber war das Schäferhaus,
welches heute das Wirtschaftsgebäude Nr. 37 bildet, letzterem
gegenüber war eine alte Hofescheuer. Die Schafzunft
wurde damals von den Großgrundbesitzern rationell
betrieben und nahm? besonders in einigen Teilen unseres
Vaterlandes einen besonderen Aufschwung. Die Meierhöfe?
der Umgebung ließen sich zu jener Zeit die Kultur und
Pflege der Schafzunft besonders angelegen? sein und
bereits 1641 wird in den Matriken Jakob A...? als
Schafmeister in Pihl, 1729 Georg Müller als Schafmeister
in Bürgstein angeführt.

Als Gründer der Ortsgemeinde Johannesdorf erscheint der in
der Vaterlandsgeschichte rühmlichst genannte Reichsgraf
Josef Johann Maximilian Kinsky, Maltheserritter und
Oberstlandjägermeister? von Böhmen, Besitzer der Grafschaft
Bürgstein, welcher sich durch seine großartigen Schöpfungen? auf
dem Gebiete der Industrie, des Handels und des Gewerbes in einer
unwirtbaren Gegend Glück und dauernden Wohlstand ins Leben
rief und als ein wahrer? Vater seinen Untertanen im vollen
Sinne des Wortes bezeichnet zu werden verdient. er zerlegte
die Gründe der Meierhöfe von Pihl, Bürgstein und Haida
in größere und kleinere Parzellen (meist zu 8 Strich á 800
Quadratklafter?) und verlieh? die Letzteren an die zahlreichen Arbeiter
der von ihm errichteten großartigen Etablissements, in ...
..er Reise? die Spiegel- wie auch die Kottonfabrik in Bürgstein
zu verzeichnen sind. Auf den Gründer des Bürgsteiner Meierhofes
erhoben sich im Jahre 1757 die Dörfer Johannesdorf und
Maxdorf, den Namen ihres Gründers vorwiegend?. Gleichzeitig
entstand auch die Gemeinde Pihlerbaustellen.
Die neue Dorfanlage zählte im Jahre 1768 34 Häuser und
wird in den Bürgsteiner Gemeindeakten unter der Bezeichnung
"Johannesdörfl" angeführt. Nach einer in demselben Jahre statt-
gefundenen Volkszählung bezifferte sich die Ortsbevölkerung
von Johannesdorf auf 191 Seelen. Statistisch ergab dieselbe:
Insassen: Männliche 71, weibliche 76. Inwohner und Ausgedinger:
Männliche 17, weibliche 19. Waisen: Männliche 3, weibliche 5.
Nach dieser Zeit vermehrten sich die Steinbauten? in Johannes-
dorf sehr bedeutend und zählten schon im Jahre 1796 - 90 Häuser,
1801 waren 92 Häuser.
Graf Josef Johann Maximilian Kinsky, welcher die ehren-
werte Stellung eines böhmischen Kommerz: Präsidenten
bekleidete, führte nun bei seinen ...zeiten? die Barchent-
Weberei in Johannesdorf ein, in späterer Zeit beschäftigten
sich die Bewohner auch noch mit anderen Manufaktur

Quelle: Gemeindegedenkbuch von Bürgstein
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