Gründung von Johannesdorf (Gerthner Chronik)

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Mario
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Gründung von Johannesdorf (Gerthner Chronik)

Beitrag von Mario »

Gründung von Johannesdorf (Gerthner Chronik)
Lange vor der Zeit als Johannesdorf entstanden, hieß die Gegend um das gegenwärtig Rössbruch Gasthaus Nr. 122
der "Säugrund". Nach der Tradition soll sich auf dem Grundstück Nr. 38 welches gegenwärtig dem Baustellanten Wz. Würsich
gehörte, eine Schäferei befunden haben. Für diese Annahme spricht auch noch ein Brunnen, welcher der Schafborn heißt, aus dem die
Dienstleute des Hofes ihren Wasserbedarf zu entnehmen pflegten. Beachtenswert ist noch ein Flurstück die Schaaftrebe
genannt, eine Bezeichnung die jedenfalls mit der "Schäferei" und dem Schaafton in enger Verbindung steht.
Ferner ist auf dem Anwesen des Ludwig Anders Nr. 34 lag h.ch? den Namen "Schaafton" haften geblieben,
hier soll die Wohnung des Schafmeisters gewesen sein. Auch ist die Rede, daß auf dem Grundstück Nr. 37
eine Hofscheuer gestanden hat.- Das Teritorium, auf welchem der weitaus größere Teil von
Johannesdorf erbaut ist, ist unter dem Name die "Hofeheide" bekannt und bildete ehedem einen Bestandteil des
kassierten Bürgsteiner Hofes. Einen zweiten Ortsteil von Johannesdorf heißt man die "obere Baustelle" und einen
dritten die Vierhäuser. Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts lag diese Flur, wie schon der Name
besagt, öd und kahl, nur niedriges Gestrüpp und Heidekraut bedeckte hier und da den Boden.Auch der "Heideteich",
gegenwärtig ein Wiesengrundstück, und der "Hohebusch" zwischen Bürgstein und Haida gehörte mit zu den
Liegenschaften des Bürgsteiner Hofes. Auf diesen kahlen Fluren entstand im Jahre 1750 auf der Anordnung
des Grafen Johann Josef Maximilian Kinsky eine Ortskolonie. Um das Andenken ihres Gründers zu ehren, ist
diesem Ort der Name "Johannesdorf" beigelegt worden. Im Jahre 1768 zählte der neue Ort bereits 34 Häuser.
Jeder Kolonist erhielt einen Baugrund von entsprechender Länge und Breite von der Grafschaft zugewiesen
und zahlte einen jährlichen Zins an die Grundobrigkeit. Die Kaufsumme? blieb bei vielen als grundbücherlicher
Eintrag hypothekarisch vorgemerkt. Gärtner, auch Baustellanten genannt, erwarben sich für 80-100 bis 150 Gulden
eine kleine Ökonomie, die aus 6 Strich Feld und ein Strich Wiese (Meierhofsgründen) bestand.
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