Die Veste Pihl

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Mario
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Die Veste Pihl

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Die Veste Pihl


...zwischen Bürgstein und Böhmisch Leipa, erhebt sich nahe dem Dorfe Buhl? ein spärlich bewaldeter Basalthügel, an dessen Gipfel sonst die Veste Pihl ihre Basteien ausbreitete. Weniges Mauerwerk und ein eisternförmiges (etwa 2 Klafter langes und 1 1/2 Klafter breites) halbverschüttetes Felsengemach bezeichnet die Stelle des ehemaligen Burggebäudes, welchs in den Sommermonaten von Ratten wimmelt. Am Abhange des Hügels, den ein ziemlich breiter Mühlbach an der einen Seite umschließt,stößt man noch hie und da auf Spuren von alten Ringmauern, und besonders wurden solche beim Schottergraben gegen die Straße zu in neuerer Zeit entdeckt. Oben fand man mehrere Male eiserne, verrostete Thürangeln, Pfeilspitzen, sonderbar geformte Hufeisen, nebst einer Menge Thier- und Menschenknochen, einmal sogar das ganze Gerippe eines Pferdes. Vor zwei Jahrhunderten sollen noch ansehnliche Burgüberreste hier vorhanden gewesen sein, die später wahrscheinlich als Baumaterial benützt wurden. Jetzt führt ein angenehmer Pfad in Schlangenwindungen zum Gipfel des Hügels empor, auf dem ein hohes, hölzernes Kreuz steht, dem Reisenden in weiter Ferne bemerkbar. In der Nähe lagert das alte, großartiges Bräuhaus, die imposante Wrba'sche? Kottonfabrik, die "Wachtelschanke" und eine Mühle. - Schade, daß man über die Geschichte der Veste so wenig Gewisses weiß. Im vierzehnten Jahrhunderte gehörte sie dem Hink Zagic von Hafenburg, der sich nach ihr von Pihl nannte, und (nach Poprocky) 1363 starb. Ein anderer "Hinko von Pihle" erscheint als Besitzer des versammelten größern Landrechts (am 10. Mai 1408), und dann schweigt jede Nachricht über dieses Schloß, welches auf die Vermutung führt, daß es wahrscheinlich im Hussitenkriege zerstört wurde. Seit 1552 ist es aber mit Bürgstein vereinigt.

Quelle: Böhmens Burgen, Vesten und Bergschlösser von 1844
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