Gräflich Kinsky’sche Fabricken

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Mario
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Gräflich Kinsky’sche Fabricken

Beitrag von Mario »

Gräflich Kinsky’sche Fabricken

Der Erste, den Graf Kinsky bei Errichtung der Spiegelfabrik als Buchhalter und Geschäftsleiter angestellt, ist ein gewisser Weisser, ein Sachse, gewesen. Von ihm wird gesagt, daß er sich als tüchtiger Geschäftsmann hervor gethan und die doppelte Buchhaltung in der Fabrick eingeführt habe. Seine Tochter verheirathete er an den herrschaftlichen Oberjäger Hatscher. – (der ist irrthümlich, dieser Weisse, der oben gemeint ist, war im gräflichen Wirthschaftsamt gewesen)
In späterer Zeit war bei der Leinwandfabrikation des Grafen ein Leipziger, Namens Herzog, als Geschäftsführer angestellt. Herzog betrieb neben seiner Fabriksbeamten Stelle seine kleinen Privatgeschäfte, ließ Waaren über die Grenze schmuggeln und verkaufte sie hier an Händler. Dies ging so lange, bis das Zollamt dahinter kam und ihm das Handwerk legte. Auf Conterbande war damals seine sehr hohe Strafe, und um dieser zu entgehen, sah sich Herzog gezwungen, eines Nachts auf und davon zu gehen. Der Hauptmacher war entflohen. Die anderen Beamten, wie Rasche u. s. w., die davon wussten und mit Herzog unter einer Decke steckten, aber hatten bei Gericht ein scharfes Verhör zu bestehen.

Die Kinsky’sche Leinwand- und Wachsleinwandfabrick führte die Firma Mai u. Rasche

Wie lange die Hutfabrik in Pihl bestanden, darüber weiß ich nichts genaues. Ein weisser Kastorhut aus dieser Fabrik hat einen Gulden gekostet.

Es ist sehr (zu) bedauren, daß durch Unverständnis das alte Fabriksarchiv in Bürgstein zu Grunde gegangen ist. In der Fabrik war neben dem Waaghaus eine Kammer bis an die Decke hinan mit alten Büchern und Papieren angefüllt. Dieses Archiv blieb so lange unberührt, bis der neue Besitzer, Karl Graf Kinsky nach Bürgstein gekommen. Auf seinem Befehl wurde das Lokal geräumt und das ganze Archiv auf zwei großen Wägen nach Kummer in die Papiermühle geführt.

Als die Leinwandfabrikation in der Bürgsteiner Fabrik im besten Schwunge war, wurde ein Bediensteter daselbst, ein gewisser Herr von Camus vom Grafen Maximilian beauftragt, nach England zu reisen, um dort 40.000 fl. für gelieferte Leinwanden einzukassieren. Herr von Camus ist von Bürgstein abgereist, und von dem Tage seiner Abreise an hat man nie etwas mehr über ihn vernommen. So berichtet der Amtschreiber Melzer in seinen Aufschreibungen.
Klaus Hoffmann
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Re: Gräflich Kinsky’sche Fabricken

Beitrag von Klaus Hoffmann »

Meine Frage: Bin mit der Familie Hatscher über Aloisia Hatscher verwandt. Sie war meine Urgroßmutter. Eine Frau Hatscher heiratete in die Bildhauerfamilie Max in Bürgstein hinein, aus der der damals berühmte Maler Gabriel von Max hervorging. Er wurde 1840 geboren. Diese Verbindung ist mir noch ein Rätsel. Euch herzlichen Dank im Voraus
Mario
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Re: Gräflich Kinsky’sche Fabricken

Beitrag von Mario »

Hallo Klaus,

ich verstehe Dich nicht ganz. Was genau ist Deine Frage?
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