Die Garde in Kunnersdorf

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Mario
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Die Garde in Kunnersdorf

Beitrag von Mario »

Die Garde in Kunnersdorf
Im 1848er Jahre kamen die Zwickauer in großen Scharen nach Kleingrün und Kunnersdorf gezogen, mit roten Fahnen und sangen Freiheitslieder. In Kunnersdorf hatte sich eine Garde gebildet; dieselben hatten keine Uniformen und wenig Gewehre, die sie auf den Achseln trugen. Die anderen hatten nur Zaunlatten. Der Gastwirt Goldberg unterrichtete an Sonntagen die Rekruten, derselbe war ein ausgedienter Korporal. Ein alter Tambour versah den Trommlerdienst, Ignaz Hockauf hieß derselbe; dieser ein Besenbinder, war arm, bekam von den Bauernfür den Tag ein Brot und einige Kreuzer auf Schnaps. Ein lediger Bursche, Gustav Schnabel, hatte Gewehr mit Bajonett. Beim Kommandanten Knespel war ein Gewehrschrank, wo derselbe Wachedienste versah. Da die Weberei schlecht ging, so wurde in den Wäldern viel Schaden angerichtet, das Holz tauschten Müller und Bäcker für Brot und Mehl um. Eines Tages nun ritten Kürassiere in ihren weißen Mänteln durchs Dorf. Von der Garde sah niemand etwas mehr.

Quelle: Mitteilungen des Nordböhmischen Exkursions Klubs (Band 36)
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